Promovierende


Tim Albrecht

Thema der Dissertation:

Berufsinduzierte räumliche Mobilität und Mobilitätsanforderungen in Deutschland


Victoria Alexandra Bauer

Thema der Dissertation:

Typen des Studierverhaltens und ihr Weg zum Studien(miss)erfolg aus individueller und institutioneller Perspektive

Mein Dissertationsprojekt ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Bedeutung des institutionellen Kontextes für Studienabbruch und Langzeitstudium". Mein Ziel ist es, Definitionen und Prädiktoren für Studienerfolg über den individuellen Kontext hinaus zu analysieren. Aus der Frage nach cross-level Effekten und Selektionsmechanismen ergibt sich die Notwendigkeit einer Typisierung hinsichtlich verschiedener Wirkungsebenen, einschließlich des institutionellen Kontextes. In meiner Dissertation versuche ich daher, Studienabbruch und Studienzeitverzögerungen umfassend zu erklären. Bezüglich der individuellen Determinanten des Studienerfolgs folgt mein Ansatz Perspektiven aus Soziologie, Bildungsökonomie und Hochschulforschung. Gleichzeitig stütze ich mich auf Theorien aus der Politikwissenschaft, um die Auswirkungen institutioneller Regeln von Hochschule, Fakultät und Studiengang auf das Studierverhalten zu erfassen.

Das Besondere an meiner Forschung ist das Heranziehen von nicht-reaktiven Verhaltensdaten, die durch retrospektive Surveydaten ergänzt werden. Dafür sammle ich administrative Daten vom Immatrikulationsamt und Prüfungsamt der Leibniz Universität Hannover, aus denen Informationen über Prüfungsanmeldungen, -abmeldungen und -wiederholungen, Abweichungen von Regelstudienzeit und Musterstudienplan sowie soziodemographische Merkmale der Studierenden entnommen werden können. Derzeit bereite ich eine ergänzende Studierendenbefragung vor, die sich auf die Themen Selbstorganisation, Selbstkonzept, Hochschulintegration und soziokultureller Hintergrund konzentriert und plane die Auswertung des Gesamtdatensatzes anhand von Regressionsanalysen, Event History Analyses und Clusteranalysen.    


Nex Bengson

Thema der Dissertation:

The Origins and Global Development of National Universities

Despite their frequent position at the apex of most higher education systems and connections to the nation-state, I find that national universities as a distinct institutional category lack conceptual clarity and empirical analyses. Through historical and comparative approaches, a unique dataset is planned to illuminate the concept's historical development, legal bases, and contemporary organizational details. Doing so could possibly establish the concept of the national university and further demarcate this institutional model from other concepts such as the flagship and the world-class university.



Nadine Dörffer

Thema der Dissertation:

Berufliche Schulen als Weg an die Hochschule für sozial benachteiligte Schüler*innen?

Obwohl heutzutage circa jede dritte Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland an einer beruflichen Schule erlangt wird, werden diese Schulen in der Diskussion um sozial ungleiche Übergänge an die Hochschule nachrangig betrachtet. Dabei wurden diese Wege über berufliche Schulformen an die Hochschule bereits seit den Bildungsexpansionsprozessen der 1960/70er Jahre institutionalisiert. Dennoch bleibt bis heute das Wissen über den Beitrag, ihre Schüler*innen in akademische Bildung zu leiten, begrenzt. Zudem unterscheiden sich berufliche Schulen stark in ihren institutionellen und organisationalen Strukturen zwischen den verschiedenen Schulformen und zwischen den Bundesländern. In meiner Dissertation beschäftige ich mich mit der Frage, wie berufliche Schulen ihre Schüler*innen verschiedener sozialer Hintergründe in ein Studium leiten. Dabei ist meine Dissertation generell in soziale Ungleichheitsforschung gebettet, mit einem speziellen Fokus auf dem Konzept institutioneller Durchlässigkeit (Bernhard 2018) als Voraussetzung für soziale Mobilität. Die Arbeit folgt einem Mixed-Methods-Design und adressiert die grundlegende Fragestellung in ihren einzelnen Artikeln aus individuellen, organisationalen und institutionellen Perspektiven. Dazu nutze ich quantitative Sekundärdatensätze mit Individualdaten (DZHW Studienberechtigtenpanel) für multivariate Analysen und erhobenes qualitatives Datenmaterial (Dokumente, Interviews) für qualitative Inhaltsanalysen. Im Gesamten soll das Dissertationsprojekt das Wissen um berufliche Schulen als Weg zur Hochschule erweitern und präzisieren. Dabei soll ihr Beitrag der Reduzierung von sozialen Ungleichheiten am Übergang zur Hochschule kritisch eingeordnet werden.


Isabelle Fiedler

Thema der Dissertation:

Geschlechtsspezifische Differenzierungsprozesse im Studium

Im Rahmen meiner Dissertation setze ich mich in einem interdisziplinären Forschungsansatz mit dem Geschlecht als Ungleichheitsdimension auseinander. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Geschlechtersegregation in der Hochschulbildung untersuche ich geschlechtsspezifische Differenzierungsprozesse, die nach dem Übergang in das Studium stattfinden. Diesem Thema nähere ich mich sowohl über einen soziologischen, als auch psychologischen Zugang. Insbesondere gehe ich dabei der Frage nach, welche Rolle psychologische Ressourcen, wie das akademische Selbstkonzept, in Bezug auf Geschlechterdisparitäten spielen und inwiefern dies über die verschiedenen Studienfächer hinweg variiert. Hierzu analysiere ich unter Anwendung quantitativer Methoden die längsschnittlichen Daten der Studierendenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS).


Frederike Gerdes

Thema der Dissertation: 

Die Einführung strukturierter Promotionsformen und ihr Einfluss auf die Promotionsphase in Deutschland

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist seit den 1980'er Jahren, durch die wachsende Bedeutung von qualifizierter Ausbildung und die Zunahme der Promotionszahlen, in den Fokus politischer Diskussionen gerückt (Enders & Kottmann 2009). Diese Diskussionen behandeln unter anderem die Probleme der Organisation der Promotionsphase. In der Kritik standen hier der geringe Strukturierungsgrad der Promotionsphase, sowie die langen Ausbildungszeiten (Korff et al. 2013). Mit der Einführung strukturierter Promotionsprogramme wurde auf diese Probleme reagiert (Kehm 2009). Allerdings weist der Forschungsstand zu strukturierten Promotionen Forschungslücken auf, die eine Aussage über die Verbesserung der Promotionsphase durch einen höheren Strukturierungsgrad nur eingeschränkt zulassen („Team Chance“ 2013).

Das Ziel meines Forschungsvorhabens ist daher, die strukturierten Promotionsprogramme in Deutschland bezüglich ihrer Struktur und ihrer Wirksamkeit in der Herstellung von Chancengleichheit zu untersuchen. Außerdem soll der Einfluss strukturierter Programme auf die Promotionsphase und den Karriereverlauf Promovierter untersucht werden. 


Vivien-Sophie Gulden

Thema der Dissertation:

Geschlechtsspezifische Muster in Bezug auf Karrierechancen und –realisierungen

Mehr Frauen als Männer erwerben eine Hochschulzugangsberechtigung und ihr Anteil an der Universität ist ebenfalls hoch. Daher sollten Frauen bessere Karrierechancen haben (die sich z. B. in den Beschäftigungsmöglichkeiten und Löhnen widerspiegeln). Das Fortbestehen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles und Erklärungen wie der Sticky-Floor-Effekt oder der Glass-Ceiling-Effekt implizieren jedoch eine Ungleichheit bei der beruflichen Verwirklichung. Nach allgemeinem Verständnis sollte eine Verbesserung der Chancen, der Hochschulbildung und der höheren Präsenz von Frauen an den Hochschulen auch mit einer Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt einhergehen.

Warum es dieses Phänomen gibt und was die Gründe dafür sind, kann nur interdisziplinär in Verbindung mit den verschiedenen disziplinären Erkenntnissen untersucht werden. Dies ist notwendig, um nicht nur Erklärungsmuster zu finden, sondern auch um tatsächlich Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu entwickeln. Daher wird dieses Thema im Kontext des Arbeitsmarktes (z.B. Analyse von Frauen in Führungspositionen), im Kontext der Tätigkeit an Hochschulen und im Kontext der Gründungstätigkeiten behandelt.


Jennifer Henze

Thema der Dissertation:

Bedingungen für Wissens-Kogenerierung in transdisziplinären Prozessen

Im Oktober 2016 begann ich meine Stelle bei der Forschungsgruppe PlanSmart am Institut für Umweltplanung der LUH. Das fünfjährige Projekt ist vom BMBF gefördert und in dem Bereich der sozio-ökologischen Forschung verortet. In diesem interdisziplinären Projekt beschäftigen wir uns mit der Planung und Umsetzung naturbasierter Lösungen in Flusslandschaften und unterstützen derzeit ein Praxisprojekt an der Lahn – das integrierte EU-LIFE Projekt „LiLa – Living Lahn“ – in seinem Entscheidungsprozess für die zukünftige Entwicklung des Flusses mit wissenschaftlichem Wissen. Hierfür arbeiten wir aus verschiedenen Disziplinen zusammen, Umweltplanung,  Politikwissenschaften, Ökologie, Geographie, Ökonomie und Soziologie, um so bestmöglich die Effekte bestimmter Maßnahmen auf die ökologische, ökonomische und soziale Situation abschätzen zu können.

In meiner Promotion beschäftige ich mich mit dem Thema Wissens-Kogenerierung in transdisziplinären Prozessen, also solchen, die Wissen aus Wissenschaft und Praxis gleichermaßen berücksichtigen und integrieren. Im Fokus stehen hier vor allem die involvierten Akteure des Praxisprojektes (offizielle Projektpartner) mit ihren unterschiedlichen Perspektiven, die auf verschiedenen Wissensbeständen beruhen. Es gilt zu untersuchen, unter welchen Bedingungen eine erfolgreiche Wissens-Kogenerierung stattfinden kann, die sozial robustes Wissen für Entscheidungen hervorruft und eine Anpassung der vorherigen Perspektiven in Form von Interessen und Werten abzeichnet.


Johanna Johannsen

Thema der Dissertation:

Das professorale Selbstverständnis: Beteiligungen und Orientierungen von niedersächsischen Professorinnen und Professoren in der akademischen Selbstverwaltung.

Neben Forschung und Lehre ist die Mitwirkung in Gremien und Kommissionen der Hochschule eine grundlegende Aufgabe einer jeden Professur. Als Inhaber der Schlüsselfunktionen des wissenschaftlichen Lebens sind Professorinnen und Professoren verpflichtet an der akademischen Selbstverwaltung teilzunehmen. Während sich nahezu niemand dieser Aufgabe entzieht, gibt es doch erhebliche Unterschiede in der Form der Beteiligung. In der Dissertation wird das professorale Selbstverständnis bzw. die Beruflichkeit von Professorinnen und Professoren im Hinblick auf ihre Beteiligung und Orientierung in der akademischen Selbstverwaltung untersucht. In einem sequentiellen Mixed Methods Design werden zunächst der Zusammenhang zwischen bestimmten Formen der Beteiligung (z.B. als Leitungsfunktion) und verschiedenen Einstellungen analysiert.  Anhand einer anschließenden qualitativen Inhaltsanalyse können die quantitativen Ergebnisse weiter erklärt und eventuelle Lücken und Unklarheiten aufgedeckt werden. Eine weitere Perspektive soll schließlich die Rekonstruktion von Orientierungsrahmen liefern.

Die quantitative Datengrundlage liefert ein Datensatz mit über 600 Fällen. Für die qualitativen Analysen wurden 26 Interviews mit Professorinnen und Professoren an verschiedenen Hochschulen geführt.

Ziel ist es, theoretisch und empirisch fundiert zu erklären, warum Professorinnen und Professoren sich unterschiedlich in der akademischen Selbstverwaltung beteiligen und damit verbunden das professorale Selbstverständnis zu beleuchten.



Luisa Klee

Thema der Dissertation:

Scheitern in der Wissenschaft - Produktive Bearbeitungsweisen von Misserfolg und negativen Ergebnissen im Forschungsprozess


Julia Loose

Thema der Dissertation:

Exploration der Interaktion von Hochschullehrenden und Studierenden mit Beeinträchtigung oder chronischer Erkrankung an deutschen Hochschulen

Artikel 24 der UN-BRK fordert u.a. die deutschen Hochschulen auf eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.

Aktuelle Daten zeigen, dass der Anteil von Studierenden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen an deutschen Hochschulen zunimmt (Middendorff et al., 2017) und beeinträchtigungsbezogene Schwierigkeiten bei der Studiendurchführung unter anderem im Bereich „soziale[s] Miteinander, Kontakte und Kommunikation“ zum Ausdruck kommen (Deutsches Studentenwerk, 2018). Tinto (1975) hat aufgezeigt, dass die Interaktionen mit Kommiliton*innen und Hochschullehrenden zur erfolgreichen Integration (akademisch und sozial) beitragen und somit wichtig für den Hochschulerfolg sind.

Trotz der nachgewiesenen Bedeutung der Interaktion von Hochschullehrenden mit Studierenden finden Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, chronischen Erkrankungen und Neurodiversität in den bisherigen Untersuchungen lediglich geringe Beachtung.

 

Im Rahmen meiner Dissertation untersuche ich die Interaktion von Hochschullehrenden und Studierenden mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, chronischer Erkrankung oder Neurodiversität an deutschen Hochschulen mithilfe qualitativer Forschungsmethoden. Ziel dabei ist es wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Bedeutung der Interaktion zwischen Hochschullehrenden mit Studierenden mit Beeinträchtigung oder chronischer Erkrankung zu gewinnen, die die Studiensituation der Studierenden verbessern und somit zukünftig zu einer zielgerichteten Umsetzung des Artikel 24 der UN-BRK beitragen können.


Stefanie Oelker

Thema der Dissertation:

Politische Partizipation im Hochschulkontext: Charakteristika, Kompetenzen und zivilgesellschaftliche Ungleichheiten    

Neben der Vorbereitung zur Partizipation auf dem Arbeitsmarkt wird mit Hochschulbildung heutzutage eine zentrale Rolle bei der Förderung aktiver gesellschaftlicher Teilhabe assoziiert. Zivilgesellschaftliche Aktivitäten sind zentral für die Erhaltung demokratischer Gesellschaften, indem sie zur Gestaltung der sozio-politischen Bedingungen auf unterschiedlichen Ebenen und zur Förderung gesellschaftlicher Integration beitragen.

Ein Zusammenhang zwischen Hochschulbildung und politischer Partizipation ist empirisch belegt. Im Rahmen meiner Dissertation möchte ich die Charakteristika der Partizipation von Akademiker(inne)n weitergehend entschlüsseln und potenzielle Ungleichheiten innerhalb der Gruppe der (scheinbar) privilegierten Studierenden und Hochschulabsolvent(inn)en beleuchten.


Katja Pomianowicz

Thema der Dissertation:

Immigrant Educational Inequalities compared. The influence of tracking on different educational outcomes from a life-course perspective.


Vitus Püttmann

Thema der Dissertation:

On the Organization of University-Firm Collaborations – Forms and Their Determinants from a Transaction Cost Theory Perspective

Interactive forms of knowledge transfer between university researchers and firms have emerged as a crucial part of the innovation systems of contemporary societies. However, key features of these collaborations, including the ways in which they are organized, remain poorly understood to date. Focusing on consulting assignments, contract research projects and research collaborations, the dissertation project investigates a) which contractual features and governance mechanisms – that is, organizational forms – cooperating parties deploy to coordinate their objectives and activities, and b) how differences in the choice of organizational forms can be explained. To answer the research questions, an analytical framework building on transaction cost theory is developed, which revolves around an explanatory model for the choice of organizational forms of university-firm collaborations. Hypotheses derived from that model are, subsequently, tested empirically based on a survey of actors involved in university-firm collaborations in the natural and engineering sciences in Germany.


Iana Rezlauf

Thema der Dissertation:

„Forschungsdatenaustausch zwischen der EU und den USA“

Trotz des großen Drucks von Open-Research-Data-Initiativen werden relativ wenige Forschungsdaten geteilt oder wiederverwendet. Der Druck kommt von verschiedenen Akteuren: Förderagenturen, Verlage, wissenschaftliche Gemeinschaften und sogar andere Forscher, die Studien durchführen, die die positiven Auswirkungen des Datenaustauschs auf die Karriere des einzelnen Forschers unterstützen.

Während ein robustes System zur Validierung, Replikation und Erweiterung bestehender empirischer Forschung im besten Interesse der Forschungsgemeinschaft liegt, haben einzelne Forscher keine ausreichende Motivation, Zugang zu ihren Daten zu gewähren. Abgesehen von unzureichenden Anreizen wird der Austausch wissenschaftlicher Daten oft durch Barrieren erschwert, die Forscher überwinden müssen. Forscher gewähren aus vielen Gründen, wie z. B. Mangel an Fachwissen, Zeit oder anderen Ressourcen, oft keinen Zugang zu ihren Daten. Studien zeigen, dass die meisten Hindernisse für den Datenaustausch eher sozialer, ethischer, rechtlicher und institutioneller als technologischer Natur sind.

Die vorliegende Forschung konzentriert sich auf die rechtlichen Herausforderungen klar abgegrenzter Praktiken des Forschungsdatentransfers zwischen Wissenschaftlern aus der EU und den Vereinigten Staaten. Da die Studie interdisziplinären Charakter hat und soziologische und rechtliche Aspekte des Forschungsdatenaustauschs zwischen der EU und den USA analysiert, dienen Interviews mit Forschern, die in verschiedenen Wissenschaftsbereichen tätig sind, als effiziente Möglichkeit, rechtliche Herausforderungen zu identifizieren, mit denen Wissenschaftler in ihrer Forschungserfahrung konfrontiert sind. Der Interpretation der Interviewergebnisse soll eine detaillierte rechtliche Analyse der gemeldeten Probleme folgen.

Die vorliegende Forschung, die praktische rechtliche Probleme identifiziert und analysiert, mit denen Forscher beim Austausch von Daten konfrontiert sind, ist aufgrund der gestiegenen Bedeutung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit erforderlich, insbesondere in Zeiten der COVID-19-Pandemie.


Marco Miguel Valero Sanchez

Thema der Dissertation:

Wissenschaftliche Karriereverläufe von Postdoktorand*innen mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit

Im Mittelpunkt der Dissertation stehen wissenschaftliche Karriereverläufe von Postdoktorand*innen mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit an Hochschulen und dabei die übergeordnete Frage, welche Bedingungen und Möglichkeiten den langfristigen Verbleib dieser Personen im Wissenschaftssystem fördern bzw. hemmen. Hierzu soll auf der Makroebene der Hochschulgovernance eine Analyse der Rahmenbedingungen, Strukturen und Steuerungselemente an deutschen Hochschulen vorgenommen werden, die die Inklusion der Betroffenen beeinflussen. Um den Zugang zu diesem sensiblen Forschungsfeld zu erschließen, sollen zudem Experteninterviews insbesondere mit (Schwer-)Behinderten-, Inklusions- und Gleichstellungsbeauftragten sowie Personalverantwortlichen geführt werden. Über diese Gesprächspartner*innen soll auch der Kontakt zu Postdoktorand*innen mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit hergestellt werden, um mit ihnen problemzentrierte Interviews über den Umgang mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit und deren Bewältigung im Arbeitsalltag, strukturelle Barrieren sowie konkrete Unterstützungsleistungen und Förderbedarfe zu führen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die die Auswirkungen von Behinderung und/oder chronischer Krankheit auf die Erwerbstätigkeit an Hochschulen zu untersuchen und dabei einen relevanten Forschungsbeitrag zur Chancengerechtigkeit im wissenschaftlichen Qualifizierungs- und Karriereverlauf aus Sicht der Betroffenen zu leisten.


Tabea Schroer

Thema der Dissertation:

Neue, alte Ungleichheit? Zur (Ent-) Differenzierung sozialer Zugehörigkeit unter Studierenden an einer Grande École in Zeiten der Internationalisierung

Die Zusammensetzung der Studierendenschaft an den französischen Grandes Écoles hat sich seit den 2000er Jahren durch neue Zugangs- und Vorbereitungsverfahren verändert. Das Dissertationsprojekt untersucht vor diesem Hintergrund die (Ent-) Differenzierung sozialer Zugehörigkeiten unter Studierenden an einer Pariser Grande École, d.h. die kulturelle Kategorisierung von Menschen. Im Fokus der Arbeit steht die Frage nach dem Erleben des Studiums an einer Grande École aus der Perspektive der Studierenden. Mittels einer Kombination von biographisch-narrativen Interviews und teilnehmender Beobachtung wird untersucht, welche Konstellationen von Zugehörigkeit für die Studierenden an einer Grande École relevant werden und an welche Unterscheidungen von Personen dabei angeschlossen wird. 


Björn Seipelt

Thema der Dissertation:

Promotion im LCSS Brückenprojekt „Projekt „Studienfachwahl: Determinanten, Prozesse und soziale Reproduktion“


Lisa Walther

Thema der Dissertation: 

Die Institutionalisierung von Berufungsbeauftragten an deutschen Universitäten

Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Bedeutung von Professuren für das Profil der Hochschule ist es den Universitäten ein Anliegen, die Qualität des Berufungsverfahrens zu sichern und die Berufungsentscheidung zu legitimieren. Ein Element zur Verfahrenssicherung der Auswahlentscheidung der Berufungskommission ist die Festsetzung von Berufungsordnungen. Über die jeweiligen Berufungsordnungen hinaus gehen Hochschulen zunehmend dazu über, Berufungsbeauftragte als Instanzen für die Sicherstellung der Verfahrensqualität einzusetzen. Die Benennung von Berufungsbeauftragten ist in den meisten Bundesländern bisher jedoch nicht obligatorisch. Die organisationale Verankerung von Berufungsbeauftragten, ihr Status sowie die Ausgestaltung der Aufgabenbereiche werden in den Berufungsordnungen der Hochschulen festgehalten und gestalten sich entsprechend divers.

Ziel des Promotionsprojekts ist es zu untersuchen, warum sich die Position der Berufungsbeauftragten zunehmend als neue Personalkategorie institutionalisiert und wie sie zur Qualitätssicherung von Berufungsverfahren an deutschen Universitäten beitragen soll. Hierfür werden Landeshochschulgesetze, ausgewählte Berufungsordnungen und -leitlinien ausgewertet sowie Interviews mit Berufungsbeauftragten durchgeführt.